Die Zustände am Friedensplatz, während der Public Viewings waren besorgniserregend. Wieder einmal wurde deutlich, dass weder der Oberbürgermeister Westphal noch der zuständige Fachbereichsleiter Schulz der Lage Herr geworden sind. Dabei war längst bekannt, welche Probleme auftreten werden.
Während die Europameisterschaft 2024 sportlich ein voller Erfolg war, offenbarte das Public Viewing am Dortmunder Friedensplatz gravierende Sicherheitsprobleme. Unzureichende Kontrollen, unqualifiziertes Personal und chaotische Zustände führten zu Zwischenfällen wie dem ungehinderten Abbrennen von Pyrotechnik und dem Durchbrechen von Sicherheitszäunen. Auch akkreditierte Journalisten wurden in ihrer Arbeit behindert. Diese Versäumnisse werfen ernste Fragen zur Organisation und Verantwortlichkeit des Oberbürgermeisters und des Dezernats 3 in Person Frank Schulz auf.
Totalversagen des OB Westphal und des stv. Fachbereichsleiters Schulz?
Sicherlich war die EM 2024 für uns alle ein großartiges Zusammenkommen – die Mannschaft hätte gerne noch einige Spiele auf höchstem Niveau bestreiten dürfen 😉
Allerdings konnte auch wieder eindrücklich beobachtet werden, was passiert, wenn Großevents, wie die EM 2024, auf deutsche Behörden, Politik und Verwaltung treffen – ein reinstes Sicherheitschaos auf ebenfalls höchstem Niveau.
Wir haben bereits zusammengefasst, welche Sicherheitsprobleme mit Großevents wie Fußballspielen und Public-Viewings einhergehen. Wer möchte, kann dies gerne hier nochmals nachlesen.
Diese Sicherheitsprobleme sind keine unbekannte Thematik für Verwaltung, Politik und Behörden. Sie können jedes Wochenende bei den Spielen der ersten und zweiten Bundesliga von jedermann beobachtet werden.
Was genau ist passiert?
Eine gute Zusammenfassung, was sich auch hier in Dortmund beim Public-Viewing abgespielt hat, gibt die Reportage der Kollegen von DER SPIEGEL (bspw. bei Minute 21:00 oder Minute 46:00).
Was sich in unserer schönen Stadt Dortmund zugetragen hat, im Folgenden:
Mangelhaftes Konzept der Stadt Dortmund am Friedensplatz
Für viele Bürger der Stadt war der Weg in den Signal Iduna Park zu einem der EM-Spiele entweder aus Kostengründen oder aber durch Ticketknappheit verwehrt. Somit blieb der Besuch einer der Public-Viewings die einzige Alternative, unter freiem Himmel am Fußball teilhaben zu können.
Besucher insbesondere des Public-Viewings am Friedensplatz mussten jedoch feststellen, dass die dort eingesetzten Sicherheitskräfte alles andere als geeignet waren, für ein friedliches und familiengerechtes Fußball-Erlebnis zu sorgen.
Einige gut dokumentierte Beispiele des Totalversagens:
Angriff auf die Pressefreiheit – wenn Ordner ordentliche Berichterstattung verhindern
Bereits beim ersten Spiel am 15. Juni zeigte sich wieder einmal eindrucksvoll, wie die Pressefreiheit nicht nur durch radikale Gruppen, sondern ganz offensichtlich von Sicherheitskräften der Stadt Dortmund angegriffen wird.
Den akkreditierten – und somit angemeldeten und freigegebenen – Kollegen der Ruhr Nachrichten ist dies direkt am Dortmunder Friedensplatz gleich zweimal passiert! Sie wurden wiederholt durch das eingesetzt Sicherheitspersonal (Anm. d. R. Galicia Security im Auftrag der FA Stölting) an ihrer Arbeit maßgeblich gehindert.
In einer offiziellen Stellungnahme der Stadtverwaltung Dortmund heißt es, diese Vorfälle würden aufgearbeitet werden. Auffällig dabei: Die Stellungnahme der Stadtverwaltung zeigt erhebliche Übereinstimmungen mit der Stellungnahme der FA Stölting. Hier scheint es, dass sich die Stadtverwaltung Dortmund nicht einmal für eine Aufarbeitung im eigenen Sinne interessiert. Ist sie doch das Organ, welche für die Durchführung der Fan-Zones zuständig ist.
Wer möchte, kann den vollständigen Artikel der Kollegen der Ruhr Nachrichten hier lesen.
Wenn Zäune eingerissen werden
Unsere niederländischen Nachbarn (die über eine bekannte und berüchtigte Hooliganszene verfügen) rissen beim Spiel Niederlande vs. England (Ursprungsland der Hooligans) den Sicherheitszaun ein. Offensichtlich gab es nicht genügend Sicherheitskräfte vor Ort, um das zu verhindern.
Pyro-Chaoten auf dem Friedensplatz
Doch auch die Einlasskontrollen waren alles andere als professionell! Es ist uns ein Rätsel, wie es immer noch geschehen kann, dass Pyrotechnik den Weg nicht nur in den Signal Iduna Park, sondern offensichtlich auch zu den Public Viewings findet. Immerhin eine Veranstaltung, bei der nicht 60.000 Menschen auf einem Fleck sind und nur wenige Eingänge genutzt werden können. Aber machen Sie sich selbst ein Bild:
Beim Spiel Deutschland vs. Schweiz war es dem abgebildeten Besucher unbehelligt möglich, den mitgebrachten Bengalo während der deutschen Nationalhymne zu zünden! Wir fragen uns: wie kann das sein?
Die Problematik ist bekannt, die Stellen, an welchen Bengalos versteckt werden können, insbesondere im Sommer begrenzt, und dennoch entdeckte das Sicherheitspersonal bei der Einlasskontrolle mindestens diesen Bengalo nicht. Professionalität sieht anders aus.
Systematisches Versagen der Verantwortlichen
Neben handgreiflichen Auseinandersetzungen auf dem Friedensplatz zeigen die aufgeführten Fälle ein systematisches Versagen der Sicherheitsmaßnahmen bei den Dortmunder Fanzones während der Europameisterschaft 2024.
Was als großes und friedliches Fest für Familie, Freunde und Fans aus aller Welt gedacht war, entpuppte sich als unkontrolliertes Aufeinandertreffen mit erheblichen Gefahren für Leib und Demokratie.
Wir fragen uns: wie konnte es die Stadtverwaltung Dortmund so weit kommen lassen?
Schreibe einen Kommentar